Argentinien leidet seit mehr als einem Jahrzehnt unter Wirtschaftseinbrüchen. In den letzten Wochen haben die großen Ratingagenturen Argentinien noch einmal heruntergestuft. Fitch stuft das südamerikanische Land mit möglichem Risiko für Kreditausfall ein und Moodys bewertet Kredite Argentiniens als sehr spekulativ. Zusätzlich hat die Landeswährung seit Mitte August mehr als 20 Prozent zum US-Dollar verloren. Klarer Handlungsbedarf also für die argentinische Zentralbank.
Kapitalflucht und weiterer Abwertung der Landeswährung soll entgegen gewirkt werden
Um sich der unguten Spirale zu entziehen, greift Argentiniens Regierung nun zu einem Maßnahmenkatalog. Im ersten Schritt soll ein weiteres Ablaufen von Geld und Investitionen ins Ausland verhindert werden. Ähnliches passierte auch auf dem Höhepunkt der Krise in Griechenland. Wollen Banken oder Geldinstitute nun größere Summen umschichten, benötigen sie eine Genehmigung durch die Zentralbank Argentiniens. Damit handelt es sich faktisch um eine sofort gültige Kapitalkontrolle. Weiter soll am Devisenmarkt regulierend eingegriffen werden, um den weiteren Werteverfall des Peso aufzuhalten.
IWF will Argentinien zur Seite stehen
Die argentinische Regierung geht noch einen Schritt weiter und verhandelt mit dem IWF über einen Zahlungsaufschub für den milliardenschweren Kredit, der 2018 bei der ersten Abwertung des Peso vom Internationalen Währungsfonds vergeben wurde. Es handelt sich um 57 Milliarden US-Dollar, die jetzt fällig werden und die damit zur Zahlungsunfähigkeit Argentiniens führen würden. Deshalb verhandelt die argentinische Regierung aktuell mit dem IWF über eine spätere Begleichung des Bereitschaftskredits. Argentinien ist schwer unter Druck, da außerdem in weniger als zwei Monaten die Präsidentschaftswahlen anstehen.