Die Entscheidung des EZB-Rats war mit Spannung erwartet worden. Schon seit Monaten steht der Kauf von Staatsanleihen durch die EZB, beziehungsweise der Notenbanken der Länder der Europäischen Union, zur Diskussion. Am 23. Januar 2015 gab EZB-Chef Mario Draghi nun in Frankfurt, dem Sitz der Europäischen Zentralbank, bekannt, dass der Kauf von Staatsanleihen nun umgesetzt und bis mindestens Herbst 2016 andauern wird. Doch was bedeutet das für Anleger und Verbraucher?
Bis zu 60 Milliarden Euro werden ab sofort pro Monat für den Kauf von Staatsanleihen aufgewandt. Mit dieser Maßnahme soll die Wirtschaft in der Eurozone angekurbelt werden. Die EZB verspricht sich eine verstärkte Vergabe von Krediten und letztlich eine Bekämpfung der Deflation. Was genau das für Verbraucher und Anleger bedeutet ist noch unklar. Die Börsen reagierten jedenfalls umgehend und schlugen nach oben aus. Der DAX stieg auf ein neues Hoch und verzeichnete zwischenzeitlich über 10.400 Punkte. Auch weitere Börsenplätze in der Welt konnten zulegen.
Versierte Anleger sollten jetzt in Aktien oder Rohstoffe einsteigen
Für Anleger heißt das, dass die Investition in Aktien nun sinnvoll sein kann. Voraussichtlich wird der DAX auch in den nächsten Monaten über 10.000 Punkten notieren. Damit lohnt sich der Kauf von Aktien, auch wenn diese zur Zeit wie auch Aktienfonds in den oberen Preisbereichen liegen. Durch die Geldschwemme der EZB ist es aber möglich, dass der Dax weiter beflügelt wird, sodass die Aktienkurse ebenfalls nach oben gehen könnten. Ebenso ratsam ist es in Edelmetalle, wie Gold und Silber oder andere Rohstoffe, wie Baumwolle oder Öl, zu investieren. Der Ölpreis zog beispielsweise direkt nach der Entscheidung des EZB-Rats an. Die Investition in Kupfer aber sollte noch zurückgestellt werden, da hier der Preis momentan zurückgeht.
Schub für die Wirtschaft und die Kurse
Die EZB geht mit dieser umfassenden Maßnahme einen ganz neuen Weg, noch nie zuvor wurden Staatsanleihen direkt durch die EZB oder die entsprechenden Notenbanken der Länder gekauft. Bleibt zu hoffen, dass die Prognose für die Eurozone aufgeht und die Deflation erfolgreich bekämpft werden kann.