Mögliche Zinserhöhung in den USA setzt Euro unter Druck

Mögliche Zinserhöhung in den USA setzt Euro unter Druck

Noch ist es nicht in trockenen Tüchern, aber immer wieder hört man aus den USA, dass eine Zinserhöhung im März bevorstehen könnte. So äußerte sich beispielsweise John Williams, Chef der regionalen Notenbank in San Francisco. Auch wenn Donald Trump in seiner ersten Rede vor dem Kongress einmal mehr Details zur geplanten Steuerreform und Investitionsvorhaben schuldig blieb, blieb der Dollar stabil, währen der Euro am 1. März 2017 unter die Marke von 1,06 rutschte.

Was passiert, wenn die US-Notenbank FED den Leitzins tatsächlich erhöht? Zunächst einmal ist das klassische Szenario zu erwarten, dass Investoren verstärkt im US-Markt aktiv werden und die Gelder dafür aus der Eurozone abziehen. Es gibt aber auch noch ein zweites Szenario. In Deutschland lag die Inflationsrate erstmalig wieder über zwei Prozent. Diese Marke peilen Mario Draghi und seine Kollegen vom Zentralbankrat für die gesamte Eurozone an. Sollte sich dieser Trend verfestigen, wäre eine Zinserhöhung bei der Europäischen Zentralbank ebenfalls nicht auszuschließen. Abhängig davon, wie hoch diese ausfallen würde, fiele der Kapitalabzug möglicherweise nur marginal aus.

Dollar im asiatischen Markt stärker

Zahlen aus China führten dazu, dass der Dollar im asiatischen Markt zulegen konnte. Die Kennziffern des verarbeitenden Gewerbes in China wecken in den USA die Hoffnung auf ein Wirtschaftswachstum. Trotzdem waren die Zahlen aus den USA für das Jahr 2016 eher enttäuschend. Dem von Analysten erwarteten Anstieg des BIP um 2,1 Prozent stand am Ende des Jahres nur ein Anstieg von 1,9 Prozent in 2016 gegenüber. Anders sieht es mit dem US-Verbraucherindex im Februar 2017 aus, der die aktuelle Wirtschaftslage in den USA in den Augen der Verbraucher widerspiegelt. Hier hatte die Fachwelt mit einem Wert von 111 gerechnet. Die Bevölkerung ist jedoch deutlich optimistischer eingestellt und gaben einen Wert von 114,8 an.

Wann wird Trump konkret?

Wie es tatsächlich mit dem US-Dollar weitergeht, hängt zu einem großen Teil auch von Donald Trump ab. Die bisherigen Erklärungen waren ohne jegliche konkreten Vorschläge. Der Abschaffung von Obama-Care stand in der Rede Trumps vor dem Kongress ein nach wie vor nicht näher definierter Gesundheitsversicherungsplan gegenüber. Die Finanzierung der Mauer zu Mexiko steht ebenso wenig fest, wie die Investitionen in die Infrastruktur. Die Finanzierung der neuen Gelder für den Verteidigungshaushalt muss ebenfalls noch geklärt werden. Ob ein Zurückfahren der Entwicklungshilfe im Gegenzug ausreichend ist, bleibt, wie fast alles bei Trump, fraglich. Zumindest im Moment bleiben die Devisenmärkte von dem neuen starken Mann relativ unbeeindruckt. Für Trader bedeuten alle diese Sachverhalte aktuell weder Kursfeuerwerke noch dramatische Einbrüche am Devisenmarkt – im Moment bleibt alles, wie es ist.

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