Immobilienfonds gehören zu den beliebtesten Anlagen im Depot. Mit einer Reformierung der gesetzlichen Regelungen wird die Rückgabe von Fonds nun deutlich erschwert. Die neuen Regeln im Überblick.
Am 22.7.2013 ist das Kapitalanlagesetzbuch (KAGB) in Kraft getreten, dieses bezieht sich auf die Rückgabe des Fonds an die ausgebende Fondsgesellschaft durch den Anleger. Auf den Börsenhandel hat die Neuregelung keinen Einfluss. Für alle Anteile, die nach dem Stichtag erworben wurden und zukünftig noch werden, gelten nun neue Regeln. Ab Kaufzeitpunkt müssen die Fondsanteile mindestens 24 Monate gehalten werden. Diese Mindesthaltedauer soll verhindern, dass Kapital von Anlegern – ähnlich wie beim Tagesgeld – nur kurz in Fonds zwischengeparkt wird. Zudem soll dieser Schritt mehr Stabilität bringen, früher war es oft so, dass in Ausnahmesituationen große Kapitalabflüsse getätigt wurden. Immobilien sollen wieder zu einer langfristigen Geldanlage werden. Eine weitere Neuerung betrifft die Kündigungsfrist, nach Ablauf der Mindesthaltedauer beträgt diese ein Jahr. Wichtig: Wurde eine Rückgabe angekündigt, sind bestimmte Aktionen nicht mehr möglich. So dürfen die Anteile nun nicht mehr verkauft oder in andere Depots übertragen werden. Für Anleger macht es nun Sinn, die Rückgabe verschiedener Fonds auf verschiedene Zeitpunkte aufzuteilen, um die Liquidität sicherzustellen. Für alle Anteile, die vor dem Stichtag gekauft wurden, gelten weiterhin die zum 1.1.2013 eingeführten Freibeträge, pro Anleger und Fonds 30.000 Euro. Durch die Neuregelung kommt es nun zu einer Ungleichbehandlung von Anlegern, während Altanleger ihr Geld weiterhin schnell abziehen können, haben neue Anleger diese Option nicht mehr.
Immobilienfonds wichtiges Element im Depot
Derzeit haben die Deutschen insgesamt 80 Milliarden Euro in offenen Immobilienfonds angelegt. Wer sein Erspartes nicht ein Eigenheim stecken will, kann mit Fonds indirekt Immobilien finanzieren, in der Regel Bürogebäude und Immobilien des Einzelhandels. Immobilienfonds sind eine gute Möglichkeit, das Vermögen zu diversifizieren und das Gesamtrisiko breiter zu streuen. Bei der Wahl des Fonds sollten Anleger jedoch genau hinschauen, vor allem die Performance entscheidet über den zukünftigen Anlageerfolg. Mit offenen Immobilienfonds lassen sich Experten zufolge zwischen 2-4 Prozent Rendite im Jahr erwirtschaften. Da bei offenen Fonds die Anteile an der Börse gehandelt werden, besteht für Anleger außerdem die Möglichkeit, sie an die Fondsgesellschaft zurückzugeben also zu verkaufen. Wie viel die Anteile bringen, entscheidet sich an der Börse, der Rücknahmepreis liegt in der Regel unter dem Ausgabepreis, oft wird außerdem eine Rücknahmegebühr berechnet.